Grundlage dieser Gesundheitsreform sind überfällige Änderungen, die schon viel früher hätten erfolgen müssen und jetzt nicht mehr als punktuelle Maßnahmen ausreichen. Notwendige Änderungen sind daher nur mit einer Strukturreform zu schaffen und nicht mit Bagatellreformen. Der Gesetzentwurf hat diese strukturellen Änderungen zum Inhalt.
Schlagwort: Gesundheitsreform
Arzneimittelversorgung
Die Behauptung von Arzneimittelherstellern, Lieferengpässe von Arzneimitteln seien auf Rabattverträge zurückzuführen, ist bestenfalls eine Schutzbehauptung. Das Gegenteil ist richtig: In den EU-Staaten mit Rabattverträgen kommt es seltener zu Lieferengpässen als bei Arzneimitteln ohne einen solchen Vertrag.
Krankenkassenbeitrag
Bekanntlich haben die einzelnen Krankenkassen seit Januar 2009 nicht mehr die Möglichkeit, den Beitragssatz für ihre Kasse autonom zu bestimmen, sondern es gilt wie bei der Rentenversicherung ein einheitlicher Beitragssatz. Dieser hatte bis zum 30.Juni 2009 eine Höhe von 15,5% des Einkommens bis zur Beitragsbemessungsgrenze (derzeit3675 €) und ab Juli 2009 eine solche von 14,9%. Davon zahlen Arbeitnehmer und Rentner 7,9% und die Arbeitgeber 7,0%.
Gesundheitsversorgung
„Es dominiert die Zweiklassenmedizin“
Warum unser Gesundheitssystem Reiche begünstigt und so alles andere als gerecht ist – das erklärt Karl Lauterbach, Professor für esundheitsökonomie an der Kölner Universität, im Interview. Karl Lauterbach ist Professor für Gesundheitsökonomie und klinische Epidemiologie an der Universität zu Köln. 2005 wurde er per Direktmandat für die SPD in den Bundestag gewählt. Dort ist er unter anderem Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und gilt als Querdenker in den eigenen Reihen. Seine Kritik am deutschen Gesundheitssystem veröffentlichte er 2007 in dem Buch „Der Zweiklassenstaat“