Umweltschutz umstritten

Wem nutzt der Klimaschutz, wenn er denn stattfände? Es gibt widerstreitende Meinungen darüber, auch die absurde, der Klimawandel fände gar nicht statt. Hier finden Sie einige unterschiedliche Positionen, die alle für sich den Klimaschutz in Anspruch nehmen.

Fridays for Future – eine Bewegung von Kindern aus gutem Haus?
Klimaschutz und Ökologie – das sind laut der heute veröffentlichten Shell-Jugendstudie die Themen, die mehr als zwei Drittel der 12- bis 25-Jährigen am meisten Sorge bereiten. Dafür auf die Straße geht jedoch nur ein bestimmter Teil der Jugendlichen.Tolerant, pragmatisch, leistungsbereit und werteorientiert: Das kennzeichnet der Shell-Jugendstudie 2019 zufolge derzeit die 12- bis 25-Jährigen in Deutschland. Sie blicken im Allgemeinen recht optimistisch in die Zukunft, doch 71 Prozent sind besorgt angesichts von Umweltverschmutzung und Klimawandel. Sie glauben an die Demokratie, aber haben wenig Vertrauen in Politiker und politische Institutionen – auch das ergab die Untersuchung, die von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey in Berlin vorgestellt wurde.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Studie sei, dass es nicht grundsätzlich ein größeres politisches Engagement unter jungen Menschen gibt.
Diejenigen, die bisher auch schon politisch interessiert waren, sind jetzt noch interessierter und aktiver, während es  immer noch einen sehr großen Teil gibt, der sich nicht politisch interessiert und auch nicht politisch aktiv ist.

Strompreise steigen

Die Strompreise in Deutschland sind im europäischen Vergleich bereits hoch. Nun werden sie voraussichtlich weiter steigen. Denn die EEG-Umlage erhöht sich im kommenden Jahr.

Stromkunden in Deutschland müssen sich im kommenden Jahr auf höhere Preise einstellen. Die Umlage zur Förderung von Ökostrom in Deutschland als ein wesentlicher Bestandteil des Strompreises steigt 2020 um mehr als fünf Prozent. Das gaben die Betreiber der großen Stromnetze am Dienstag bekannt. Die sogenannte EEG-Umlage beträgt demnach im kommenden Jahr 6,756 Cent pro Kilowattstunde und ist damit um 5,5 Prozent höher als in diesem Jahr mit 6,405 Cent.

Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW nannten als einen Grund für die höhere Umlage die Entwicklung des sogenannten EEG-Kontos. Dieses sei zwar zum 30. September mit 2,2 Milliarden Euro im Plus gewesen. Da der Kontostand aber rund 40 Prozent niedriger sei als im Vorjahr, führe dies zu einem Anstieg der EEG-Umlage für das Jahr 2020.

EEG-Umlage macht ein Viertel des Strompreises aus

Die EEG-Umlage macht ungefähr ein Viertel des Strompreises aus und finanziert die festen Vergütungen, die Ökostrom-Produzenten für die Einspeisung ihres Stroms bislang unabhängig vom Marktpreis bekommen. Weitere Bestandteile des Strompreises für Privatkunden sind Steuern, andere Abgaben und Umlagen sowie Produktionskosten und die Netzentgelte.

Die Netzentgelte, die rund ein Viertel des Strompreises ausmachen, werden laut Prognose im kommenden Jahr ebenfalls steigen. Auch die Großhandelspreise der Versorger lägen über dem Vorjahresniveau. „Verbraucher in Deutschland müssen sich daher zum kommenden Jahr erneut auf Strompreiserhöhungen einstellen“, so Vogel. Schon heute zahlten Verbraucher in Deutschland europaweit neben den Dänen die höchsten Strompreise

 

Berechnung: 18 Euro mehr durch EEG-Umlage

Nach Berechnungen des Vergleichsportals Check24 muss ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 5000 Kilowattstunden Strom allein aufgrund der höheren EEG-Umlage 18 Euro mehr pro Jahr zahlen. Die EEG-Umlage wurde zur Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind und Sonne eingeführt.

Im Rahmen ihres Klimapakets plant die Bundesregierung im Gegenzug zu einem Einstieg in eine CO2-Bepreisung in den Sektoren Verkehr und Gebäude Entlastungen beim Strompreis. Ab 2021 soll die Umlage zur Deckung der Kosten des nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergüteten Stroms in einem ersten Schritt um 0,25 Cent pro Kilowattstunde gesenkt und dann weiter verringert werden. Die Koalition will dadurch besonders Familien und kleine sowie mittelständische Firmen entlasten.

 

Ausbau der Windenergie sinkt um 80 Prozent

Die Krise der deutschen Windindustrie verschärft sich. Bis Ende September lag der Ausbau nach SPIEGEL-Informationen weit unter dem Durchschnitt. Eine Besserung der Lage ist kaum in Sicht. (…) Die Flaute dürfte sich fortsetzen: Denn auch die Genehmigungen für neue Anlagen sind laut der Analyse im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt um 47 Prozent eingebrochen. Insgesamt wurden demnach bis Ende September nur 304 neue Anlagen mit einer Leistung von 1162 Megawatt zugelassen. Die Zahl der Genehmigungen ist zudem bereits seit 2017 stark rückläufig. Da von der Zulassung bis zum Bau einer Windturbine oft mehrere Jahre vergehen, dürfte der Ausbau der Windenergie auf Sicht eher niedrig bleiben.
Der stockende Ausbau steht im Widerspruch zu den Plänen der Bundesregierung, bis 2030 mindestens 65 Prozent des deutschen Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien zu decken – vor allem durch Windenergie an Land, der bislang wichtigsten Ökostromquelle. Laut dem Klimaschutzprogramm, das am Mittwoch im Kabinett verabschiedet wurde, will die Bundesregierung die installierte Leistung der Windenergie bis 2030 um 14 bis 18 Gigawatt steigern. Mit der derzeitigen Ausbaustrategie ist das laut Quentin kaum zu schaffen.
Quelle: Spiegel Online