Immer mehr Ehen werden geschieden. Hohe Scheidungskosten sind z.B. die Folge. Dieses Geld ist für den Konsum und damit für die Binnennachfrage nicht mehr verfügbar. Ein unerträglicher Zustand angesichts der jetzt und in naher Zukunft ohnehin geringeren Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen.
Was liegt da näher, als die Abwrackprämie zugunsten der Scheidungsopfer zu erweitern. Es handelt sich bei der Scheidung schließlich auch um eine Entsorgung, nämlich um die Entsorgung einer Ehe. Kostensteigernd kommt hinzu, dass eine Ehe im Gegensatz zu den meisten Altautos, für die eine Abwrackprämie gewährt wird, einen hohen materiellen und immateriellen Wert hatte, der daher zusätzlich zu den Scheidungskosten berücksichtigt werden muss.
Bereits 2500 Euro Abwrackprämie für ein Auto für einen befristeten Zeitraum sorgen für eine erhebliche Nachfrage nach Kleinwagen, aber eben nicht nach anderen Produkten. Bei einer Abwrackprämie für die Entsorgung einer Vielzahl von Ehen wäre die Nachfrage dagegen vielfältiger und andauernder.
Vielfältig deswegen, weil die Nachfrage nicht auf ein Produkt beschränkt ist; andauernd, weil weitere Scheidungen mit einer solchen Prämie durchaus begünstigt werden könnten.
Die Prämie für die Entsorgung einer Ehe muss daher deutlich höher sein als die für ein Auto. Ein Betrag von 10.000 Euro pro Person wäre durchaus angemessen. Eine solche Prämie muss jedoch wie bei der Entsorgung alter Autos mit einer Bedingung verbunden sein. Sinnvoll ist die Verpflichtung der Scheidungsopfer, innerhalb eines Jahres nach der Scheidung wieder zu heiraten, wenn auch nicht unbedingt dieselbe Person. Aber auch eine zeitliche Begrenzung der Prämienzahlung ist schon wegen der Gleichbehandlung mit der Entsorgung von Altautos erforderlich.
Die Folge wäre ein für nicht möglich gehaltener Heiratsboom, der sich ebenfalls positiv auf die Konjunktur auswirkte. Besonders hervorzuheben sind die ungeahnten und weitreichenden gesellschaftlichen Auswirkungen eines Heiratsbooms, die sich ganz im Gegensatz zu der Abwrackprämie für Altautos mittel- und langfristig nicht nur konjunkturell, sondern auch strukturell rechneten.
Es käme zudem zu einer Renaissance des Miteinanders, die sonst im privaten, aber auch im beruflichen Bereich, nicht zu erwarten wäre.
